Man höre und staune: Trüffeln sind auch in der Schweiz zu finden, nicht jedoch die teuren Alba- und Perigord-Trüffeln, welche nördlich unseren Alpen praktisch nicht vorkommen. In unseren nördlichen Regionen wächst hauptsächlich die Herbst- oder Burgunder-Trüffel (Tuber uncinatum), die auch von ausgezeichneter Qualität ist und in einigen Schweizer Nobelrestaurants für kulinarische Zwecke Verwendung findet. Diese Art erscheint insbesondere auf kalkhaltigen Böden als Mykorrhizapilze (Ernährungs-symbiose mit den Feinwurzeln verschiedener Laubbäume) in Begleitung von Eichen, Buchen und Haselsträuchern.
Leider ist das Suchen nach der Schwarzen Knolle seit einigen Jahren auch in der Schweiz in Mode gekommen. Immer mehr Leute begeben sich mit speziell abgerichteten Hunden auf die Jagd nach dem begehrten "Schwarzen Diamanten" der Küche, wie ihn einst der "Philosoph der Gabel", Brillat-Savarin (1755 – 1826), nannte. Sie haben teilweise keine Ahnung und meinen, sie werden reich damit... Von dieser Entwicklung sind verschiedene Trüffelexperten wenig begeistert. Die meisten Leute stellen sich das Trüffeln zu einfach vor. Den Hund auf die Trüffel abzurichten ist zwar relativ einfach, das Suchen des begehrten Schlauchpilzes aber keineswegs. Ihn zu finden, braucht viel Wissen, Erfahrung und Geduld. Dabei gilt es einige Regeln zu beachten. Wichtig ist beispielsweise, dass das beim Ausgraben des Trüffels entstandene Loch wieder zugedeckt wird. Allenfalls trocknen die Feinwurzeln der Bäume und das Pilzmyzel aus. Deren Gesundheit ist aber eine Grundvoraussetzung für das gute Gedeihen der Trüffeln. Trägt man Sorge zu einem Trüffelplatz, kann man über mehrere Jahre Pilze ernten.