Konkurrenz aus Asien

Trüffelpilze leben in enger Symbiose mit den Feinwurzeln von Laubbäumen und Sträuchern wie etwa Eichen, Buchen und Haseln. Seit etlichen Jahren können die unterirdisch wachsenden wertvollen Knollen – vor allem die Perigord-Trüffel – gezielt auf geeignetem Terrain in Kulturen angebaut werden. Dazu werden die Feinwurzeln der Setzlinge mit dem entsprechenden Myzel der Trüffelart beimpft. Entscheidend für einen Erfolg ist, dass die Wurzeln der Bäumchen mindestens zu 80 Prozent von Trüffelmyzel kolonisiert sind, bevor sie angepflanzt werden. Wenn alles stimmt, kann man so rund acht bis zehn Jahre danach die ersten Fruchtkörper ernten.

Kürzlich haben nun italienische Bioforscher in einem Trüffelhain nahe Turin die Chinesische Trüffel entdeckt. Der Eigentümer liess von den Biologen Baumwurzeln und Bodenproben aus seiner Kultur untersuchen. Aufgrund der DNA-Analyse fanden sie in den Proben neben der heimischen Perigord-Trüffel auch Erbgut der Chinesischen Trüffel. Obschon deren Verkauf in Italien seit Mitte der 1980er-Jahren verboten ist, scheint sie doch zum Beimpfen der Baumsetzlinge benutzt worden zu sein. Da sich die asiatische Trüffel in Laborversuchen als durchsetzungsstärker erwiesen haben soll als ihre europäische Verwandte, befürchtet man, dass solche Setzlinge auch in anderen Anbaugebieten verwendet wurden und so zu einer ernsthaften Bedrohung der kulinarisch weit wertvolleren Perigord-Trüffel führen könnte. Ob dem so ist, werden wohl die nächsten Jahre zeigen.


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